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Samstag, 11. September 2010

Die Venensysteme unserer Beine


In unseren Beinen befinden sich drei verschiedene Venensysteme: das tiefe innenliegende System, auch Leitvenen genannt, das oberflächliche unter der Haut liegende System, auch Stammvenen genannt und dann noch Querverbindungen zwischen Leit- und Stammvenen, die man als Perforansvenen bezeichnet.

Leitvenen

Diese tiefen Venen verlaufen im Inneren unserer Beine versteckt zwischen den zahlreichen Muskeln und sind von außen nicht erkennbar. Sie müssen Schwerstarbeit leisten, denn 90% des Blutes, das vom Herzen über die Arterien in die Beine gepumpt wird, fließt über die Leitvenen wieder zurück nach oben. Am Unterschenkel haben wir drei Leitvenen, die in der Kniekehle zusammentreffen. Das Blut fließt dann über weitere Leitvenen hoch bis zur Leiste, wo sie in die Beckenvenen übergehen und das Blut dann zur unteren Hohlvene leiten, über die es geradewegs zum Herzen zurückfließt. Auch die Leitvenen sind mit Venenklappen besetzt.

Stammvenen

Als Stammvenen bezeichnet man die oberflächlichen Venen, die sich unmittelbar unter der Haut befinden, sichtbar sein können und lediglich 10% des Blutes aus dem Bein wieder hinauf zum Herzen befördern. Diese Venen bilden unter der Haut reich verzweigte Venenbäume, die das Blut aus den Ästen zu zwei Baumstämmen führen, nämlich der Vena saphena magna, die sich auf der Innenseite des Beins befindet und in der Leiste in eine tiefe Leitvene mündet, und der Vena saphena parva, die relativ mittig über der Wade senkrecht nach oben verläuft und in der Kniekehle Anschluss an die Leitvenen findet.


Vena saphena magna: sie beginnt vor dem Innenknöchel, zieht über die Innenseite des Beines nach oben und mündet in der Leiste in das tiefe Venensystem. Man beachte die zahlreichen Venenäste, die in sie einmünden.


Vena saphena parva: sie beginnt hinter dem Außenknöchel, zieht mittig über der Wade nach oben und mündet in dei Kniekehle in das tiefe Venensystem. Auf dem Weg in die Kniekehle münden viele Venenäste in die Parva.
Da die Stammvenen unter der Haut verlaufen, werden sie beim Abtransport des Blutes nach oben nur wenig von den Muskelpumpen unterstützt. Dieser Nachteil wird wieder wettgemacht durch zahlreiche Venenklappen, deren Anzahl die der Leitvenen bei weitem übertrifft. „Magna“ und „Parva“ weisen alle 2-5 cm eine Klappe auf.

Perforansvenen

Die Perforansvenen sind Querverbindungen zwischen den Leit- und Stammvene. Pro Bein können bis zu 120 Querverbindungen vorkommen und eine wichtige Rolle bei der Krampfaderentstehung spielen, weshalb einige Perforansvenen sogar Eigennamen tragen: Hach, Dodd, May, Boyd, Sherman und Cockett. Auch die Perforansvenen haben Klappen und lenken im Normalfall das Blut von den Stammvenen in die Leitvenen, d.h. von der Haut weg ins tiefe Venensystem.

Über die Perforansvenen fließt das Blut aus den oberflächlichen Stammvenen und ihren Ästen in das tiefe Leitvenensystem, also von der Haut weg in die Tiefe. Voraussetzung: einwandfrei funktionierende Venenklappen!