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Mittwoch, 12. Januar 2011

Venenklappen


Über die Venen wird das Blut aus der Körper-Peripherie zurück zum Herzen transportiert. Bei den Beinvenen heißt das, vom Fuß kommend nach oben Richtung Herz. Die wichtigste Funktion beim Blutrücktransport hat die sogenannte „Muskelpumpe" der Beinmuskulatur, auch „Wadenmuskelpumpe" genannt. Durch die Bewegung des Beines werden die Muskeln angespannt, im Speziellen drücken die Wadenmuskeln das venöse Blut über die Venen entgegen der Schwerkraft zum Herzen zurück.

Aber was passiert, wenn wir nicht gehen, sondern einfach nur stehen, sitzen oder aber auch liegen und die Beinmuskeln nicht aktiv sind? Und überhaupt: woher weiß das Blut, in welche Richtung es fließen muss, denn die Muskelpumpen könnten es ja auch wieder Richtung Fuß drücken?

Um einen zielgerichteten Blutfluss entgegen der Schwerkraft Richtung Herz aufrechtzuerhalten und das auch noch im Ruhezustand sind unsere Beinvenen im Inneren mit Klappen versehen, die wie ein Rückschlagventil funktionieren. Die Venenklappen erlauben im Normalfall lediglich einen Blutfluss nach oben Richtung Herz
 –dann sind sie geöffnet– und schließen sich, sobald das Blut rückwärts Richtung Fuß fließen sollte. Gesunde Venenklappen verhindern somit den Rückfluss des Blutes abwärts zum Fuß.

Die Venenklappen bestehen aus zwei Segeln, die sich aufblähen und die Vene verschließen, sobald das Blut die Tendenz habe sollte, rückwärts Richtung Fuß zu fließen. Unsere Beinvenen haben viele derartiger Klappen, die wie Verkehrspolizisten den Blutfluss in bestimmte Richtungen leiten und verhindern, dass das Blut in die verkehrte Richtung fließt.


offen                    geschlossen

Die Venen haben neben der Transportfunktion noch eine weitere entscheidende Aufgabe: die Aufbewahrung der Blutreserven. Rund 85 Prozent der gesamten Blutmenge (ca. 4-6 Liter) des menschlichen Körpers befinden sich in den Venen und den feinsten ernährenden Gefäßen (Kapillaren).

Deshalb sind die Venenwände elastisch und in der Lage, auch große Blutmengen aufzunehmen. Wenn im Rahmen von Venenkrankheiten die Venenklappen zerstört werden oder Teile des tiefen Venensystems verschlossen werden, wird das Blut nur noch verzögert zum Herzen zurückgeführt. Die ersten Zeichen sind Schweregefühl und Schwellneigung in den Beinen.

Samstag, 11. September 2010

Die Beinvenen und ihre Muskelpumpen

In unseren Beinen befinden sich zahlreiche Muskeln, die sich zusammenziehen und wieder erschlaffen, wenn wir gehen oder uns anderweitig aus eigener Kraft fortbewegen. Durch das Zusammenziehen bzw. Kontrahieren der Muskeln werden die Beinvenen zusammengedrückt und das Venenblut vorwärts gedrückt.

Das Muskelpumpensystem in unseren Beinen ist ein sehr ausgeklügeltes System, das aus drei verschiedenen Pumpsystemen besteht und auch als „peripheres Herz“ bezeichnet wird:

  • die Fußsohlenpumpe wird beim Gehen bzw. Auftreten und Abrollen aktiv
  • die Sprunggelenkspumpe pumpt das Blut beim Auftreten aus Knöchelbereich und Mittelfuß nach oben
  • die Wadenmuskelpumpe pumpt das Venenblut schließlich bis oberhalb des Kniegelenks



Das Fehlen der Muskelpumpe kann dazu führen, das beispielsweise junge Soldaten insbesondere bei großer Hitze und der damit verbundenen Erweiterung der Blutgefäße bei zu langem Strammstehen kollabieren. In derartigen Situationen sollte man ein wenig mit der Wadenmuskulatur arbeiten. Auch bei Bettlägerigkeit oder Ruhigstellung des Beines in einem Gipsverband fehlt die Muskelpumpe und es können Thrombosen entstehen.

Hier noch eine Video-Animation (engl.):

Die Venensysteme unserer Beine


In unseren Beinen befinden sich drei verschiedene Venensysteme: das tiefe innenliegende System, auch Leitvenen genannt, das oberflächliche unter der Haut liegende System, auch Stammvenen genannt und dann noch Querverbindungen zwischen Leit- und Stammvenen, die man als Perforansvenen bezeichnet.

Leitvenen

Diese tiefen Venen verlaufen im Inneren unserer Beine versteckt zwischen den zahlreichen Muskeln und sind von außen nicht erkennbar. Sie müssen Schwerstarbeit leisten, denn 90% des Blutes, das vom Herzen über die Arterien in die Beine gepumpt wird, fließt über die Leitvenen wieder zurück nach oben. Am Unterschenkel haben wir drei Leitvenen, die in der Kniekehle zusammentreffen. Das Blut fließt dann über weitere Leitvenen hoch bis zur Leiste, wo sie in die Beckenvenen übergehen und das Blut dann zur unteren Hohlvene leiten, über die es geradewegs zum Herzen zurückfließt. Auch die Leitvenen sind mit Venenklappen besetzt.

Stammvenen

Als Stammvenen bezeichnet man die oberflächlichen Venen, die sich unmittelbar unter der Haut befinden, sichtbar sein können und lediglich 10% des Blutes aus dem Bein wieder hinauf zum Herzen befördern. Diese Venen bilden unter der Haut reich verzweigte Venenbäume, die das Blut aus den Ästen zu zwei Baumstämmen führen, nämlich der Vena saphena magna, die sich auf der Innenseite des Beins befindet und in der Leiste in eine tiefe Leitvene mündet, und der Vena saphena parva, die relativ mittig über der Wade senkrecht nach oben verläuft und in der Kniekehle Anschluss an die Leitvenen findet.


Vena saphena magna: sie beginnt vor dem Innenknöchel, zieht über die Innenseite des Beines nach oben und mündet in der Leiste in das tiefe Venensystem. Man beachte die zahlreichen Venenäste, die in sie einmünden.


Vena saphena parva: sie beginnt hinter dem Außenknöchel, zieht mittig über der Wade nach oben und mündet in dei Kniekehle in das tiefe Venensystem. Auf dem Weg in die Kniekehle münden viele Venenäste in die Parva.
Da die Stammvenen unter der Haut verlaufen, werden sie beim Abtransport des Blutes nach oben nur wenig von den Muskelpumpen unterstützt. Dieser Nachteil wird wieder wettgemacht durch zahlreiche Venenklappen, deren Anzahl die der Leitvenen bei weitem übertrifft. „Magna“ und „Parva“ weisen alle 2-5 cm eine Klappe auf.

Perforansvenen

Die Perforansvenen sind Querverbindungen zwischen den Leit- und Stammvene. Pro Bein können bis zu 120 Querverbindungen vorkommen und eine wichtige Rolle bei der Krampfaderentstehung spielen, weshalb einige Perforansvenen sogar Eigennamen tragen: Hach, Dodd, May, Boyd, Sherman und Cockett. Auch die Perforansvenen haben Klappen und lenken im Normalfall das Blut von den Stammvenen in die Leitvenen, d.h. von der Haut weg ins tiefe Venensystem.

Über die Perforansvenen fließt das Blut aus den oberflächlichen Stammvenen und ihren Ästen in das tiefe Leitvenensystem, also von der Haut weg in die Tiefe. Voraussetzung: einwandfrei funktionierende Venenklappen!

Dienstag, 7. September 2010

Wie unsere (Bein-)Venen funktionieren

Damit Sie verstehen, wie aus ursprünglich gesunden Beinvenen Krampfadern entstehen, müssen Sie zunächst wissen, wie eine gesunde Vene funktioniert.

Arterien und Venen führen wie Straßen vom Herzen weg und wieder zu ihm zurück. Über dieses Straßennetz werden Sauerstoff, Nährstoffe und all die anderen Dinge, die jede einzelne unserer Körperzelle benötigt, transportiert. Auch die Abfallprodukte, die in unserem Körper anfallen, nutzen dieses Wegenetz. Wie eine Maschine pumpt unser Herz unentwegt sauerstoff- und nährstoffreiches Blut über die Arterien in jedes unserer Organe, wo winzige Gefäße –auch Kapillaren genannt– die Arterien mit den Venen verbinden und den Austausch von Sauerstoff und Nährstoffen gegen Abfallprodukte unseres Stoffwechsels erlauben. Sauerstoffarmes Blut und Abfallprodukte werden über die Venen wieder Richtung Herz transportiert.


Rot = Arterien, Blau = Venen

Während unser Herz, das nichts anderes als ein hohler Muskel ist, das Blut kraftvoll in den Körper pumpt, geht es in den Venen etwas gemächlicher zu. In der näheren Umgebung des Herzens wird das Venenblut durch das Herz und auch durch die Brustkorbbewegungen bei der Atmung angesaugt. Dieser Sogeffekt wird mit zunehmender Entfernung vom Herzen allerdings immer geringer und würde normalerweise alleine kaum ausreichen, das Venenblut aus unseren Beinen entgegen der Schwerkraft nach oben Richtung Herz zu befördern. Damit das Blut in den Beinvenen nicht versackt treten hier zwei Hilfsmechanismen hinzu: Muskelpumpen und Venenklappen.

Hier noch eine Video-Animation (engl.)