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Mittwoch, 25. Mai 2011

Stammvarizen: Klassisches Venen-Stripping

Bei der operativen Beseitigung von Stammvarizen werden diese mit einem Strippingverfahren entfernt. Das weltweit am häufigsten durchgeführte Strippingverfahren ist das nach Babcock. Hierzu wird die zu entfernende Vene am Knöchel durch einen kleinen Hautschnitt freigelegt. Muss die V. saphena magna entfernt werden, liegt der Hautschnitt vor dem Innenknöchel, zur Entfernung der V. saphena parva liegt er hinter dem Außenknöchel. Eine dünne Sonde aus Kunststoff wird in die Vene eingeführt und in der Vene verlaufend nach oben geschoben und zwar so weit, wie die Vene krankhaft verändert ist. Es muss also vor der Operation mittels der Doppler/Duplexsonographie bestimmt werden, welche Venenklappen denn nun tatsächlich defekt sind, denn warum sollte man eine Vene komplett strippen, wenn nur ein Teil insuffiziente Klappen aufweist? Oberhalb der vom Rumpf aus gesehen ersten insuffizienten Klappe wird die Sonde durch einen weiteren Hautschnitt ausgeleitet. Die Sonde wird an einem Ende mit einem knopfartigen Aufsatz versehen, dessen Durchmesser größer ist als der der Krampfader, und durch Zug an der Sonde die Krampfader  über einen der Hautschnitte aus dem Bein herausgezogen.

Muss die V. saphena magna komplett entfernt werden, also vom Innenknöchel bis zur Leiste, wo sie in das tiefe Leitvenensystem mündet, muss über einen Schnitt in der Leiste eine so genannte Crossektomie durchgeführt werden. Der Begriff „Crossektomie“ leitet sich von dem französischen Wort „crosse“ ab und bedeutet Hirtenstab. Die Magna zieht nämlich gekrümmt wie ein Hirtenstab in die Tiefe zur Leitvene und muss hier wie alle ihre Äste mit Fadenmaterial zugeknüpft und durchtrennt werden. Insbesondere die sorgfältige Versorgung ihrer Äste in der Leiste ist wichtig, damit nicht in kürzester Zeit neue Krampfadern entstehen. Die Babcocksonde wird dann in der Leiste ausgeleitet und wie vorbeschrieben die gesamte V. saphena magna „gestrippt“. Muss die gesamte V. saphena parva entfernt werden so ist ein zusätzlicher Hautschnitt in der Kniekehle erforderlich, da die Parva hier in die tiefe Leitvene mündet. Das Unterbinden der Vene und Strippen ist mit dem der Magna identisch.

Anschließend werden die Wunden vernäht, wobei in aller Regel ein kleiner Wundschlauch eingelegt wird, der das Abfließen von Wundflüssigkeit ermöglicht; meist kann das Schläuchlein bereits nach 1-2 Tagen wieder entfernt werden.