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Mittwoch, 6. Juli 2011

Was kann ich von der Behandlung meiner Varizen erwarten?

Krampfadern kann man konservativ und operativ behandeln. Konservativ bedeutet konsequente Kompressionsbehandlung, was zugegebermaßen eine eiserne Disziplin voraussetzt und die Krampfadern natürlich nicht zum Verschwinden bringen.  Es mag durchaus Patienten gebe, die damit gut zurecht kommen und zufrieden sind. Die meisten Patienten möchten jedoch ihre Krampfadern definitiv loswerden und unterziehen sich Operationen, Verödungsbehandlungen oder sonstigen Maßnahmen. Häufig taucht in diesem Zusammenhang die Frage auf, ob derartige Maßnahmen das Krampfader-Problem dauerhaft lösen können.

Die Krampfader-Neigung bleibt lebenslang bestehen
Die Veranlagung zur Krampfader-Bildung begleitet die Betroffenen ein Leben lang. So ist zu erklären, das nach erfolgreicher Operation oder Verödung Jahre später erneut Krampfadern auftreten, denn Venen, die zum Zeitpunkt der Verödung oder Operation vollkommen intakt sind, können bedingt durch Bindegewebsschwäche und individuelle Risikofaktoren zu einem späteren Zeitpunkt das Krampfaderproblem wieder akut werden lassen. Es sind daher regelmäßige Kontrolluntersuchungen der Beinvenen erforderlich, wie z. B. eine jährliche Doppler/Duplex-Sonographie und ein venen-gesundes Verhalten.

Behandlungsverfahren im Vergleich
Für die konservative Therapie ist belegt, dass bei konsequenter Durchführung der Kompressionsbehandlung mit Strümpfen oder Strumpfhosen die subjektiven Beschwerden gelindert und natürlich auch die gefürchteten Komplikationen der Varikosis wie Ödeme, Phlebitiden, Hautschäden und das Ulcus cruris weitestgehend vermieden werden können.

Grundsätzlich können Varizen verödet werden, mit welcher Methode auch immer. Die Domäne der Sklerosierungstherapie ist die Beseitigung von Besenreisern, retikulären Varizen und auch Astvarizen. Es können zwar auch Stammvarizen verödet werden, wobei sich allerdings hinsichtlich der Langzeitergebnisse (10 Jahre) eine Überlegenheit der operativen Therapie (Stripping) gezeigt hat.

Was die endoluminalen Katheterverfahren angeht - Radiowellentherapie und Laserbehandlung – so zeigen diese zwar gute und dem operativen Verfahren vergleichbare Ergebnisse in den ersten 24 Monaten. Langzeitergebnisse liegen jedoch nicht vor.

Nach derzeitiger Expertenmeinung wird somit für die Behandlung der Stammvarikosis die operative Therapie (Stripping) als Methode der Wahl angesehen: sie schneidet im Vergleich zur Sklerosierung besser ab, weist die besseren Langzeitergebnissen auf und führt in aller Regel zu einer signifikanten Verbesserung der Lebensqualität.

Mittwoch, 12. Januar 2011

Krampfader-Therapie: Allgemeines

Image: graur razvan ionut / FreeDigitalPhotos.net

Ohne Behandlung und je nach Ausmaß der Venenveränderungen wird aus einer Krampfader-Erkrankung im Laufe der Jahre ein sog. Krampfader-Leiden. Zu Beginn der Erkrankung werden Symptome von den betroffenen Patienten häufig nicht ernst genommen. Erste Symptome sind Schwellneigung bzw. Ödembildung  nach längerem Stehen oder Sitzen. Im Laufe der Zeit wird diese Stauungssymptomatik chronisch und führt zu Veränderungen des Gewebes, zu entzündlichen Reaktionen,  vermehrter Bindegewebseinlagerungen, Vernarbungen und schließlich zu unheilbaren Hautveränderungen. Und es können Komplikationen wie Venenentzündungen, Thrombosen und das gefürchtete Ulcus cruris („offenes Bein“)  auftreten, die bei Krampfader-Betroffenen 9-mal häufiger sind als bei Venengesunden.

Unbehandelt führt die Varikosis fast immer zu gravierenden Folgen!

Die Indikation zum Eingreifen bei der Krampfader-Erkrankung wird also nicht erst gestellt, wenn der Patient Beschwerden verspürt oder aus kosmetischen Gründen eine Behandlung wünscht, sondern sobald hämodynamische Veränderungen nachweisbar sind, also Störungen im Blutfluss der Beinvenen, die mit einer Ultraschalluntersuchung nachgewiesen werden können. Es ist also eine möglichst frühzeitige Therapie anzustreben!

Vielen Patienten ist nicht klar, dass die Krampfader-Erkrankung nicht heilbar ist! Unheilbar heißt nicht automatisch, dass es keine Therapie gibt und Betroffene ihren Krampfadern hoffnungslos ausgeliefert sind. Im Gegenteil: gerade in den letzten Jahren wurde eine Vielzahl von neuen, erfolgversprechenden Behandlungsmöglichkeiten entwickelt. Als Patient muss man jedoch verstehen, das die Veranlagung zur Krampfader-Erkrankung nicht ausgelöscht werden kann, sondern ein lebenlang fortbestehen bleibt, so dass die Therapie oder zumindest regelmäßige Kontrolluntersuchungen ebenfalls lebenslang erfolgen müssen.

Die Therapieziele sind:
  • Besserung und möglichst Normalisierung des gestörten Blutflusses in den Beinvenen
  • Besserung und möglichst Beseitigung von Stauungsbeschwerden
  • Abheilung von venösen Ulzera
  • Verhinderung von Komplikationen wie Phlebitis, Thrombosen, Varizenblutung, chronisches Stauungssyndrom

Zur konservativen Behandlung des Krampfader-Leidens gehören folgende Maßnahmen:
  • konsequente Kompressionstherapie
  • intermittierende pneumatische Kompression („IPK“)
  • Pharmakotherapie
  • Balneotherapie
  • Bewegungstherapie
  • Lebensstilkorrektur (z.B. Gewichtsreduktion)

Zu den invasiven Maßnahmen gehören:
  • Verödungs- oder Sklerotherapie (ist keine konservative Maßnahme wie meist angenommen!)
  • Laserbehandlung
  • Elektro- und Lichtkoagulation
  • operative Maßnahmen

    Prinzipiell kann man jedes Stadium der Varikosis konservativ behandeln und zwar mit einer Kompressionstherapie, die allerdings konsequent und lebenslang durchgeführt werden muss. Das bedeutet aber nun nicht, dass die Kompressionsbehandlung allen anderen Behandlungsmöglichkeiten per se überlegen ist. Vielmehr ist die Entscheidung, eine Krampfader-Erkrankung konservativ oder operativ zu behandeln, in erster Linie von den Bedürfnissen und Wünschen des Patienten abhängig.

    Ein junger Patient, mitten im Leben stehend, beruflich und sportlich aktiv, tendiert sicher eher zu einer schnellen Lösung seines Krampfader-Problems durch eine Operation und will von Kompressionsstrümpfen nichts wissen. Ein älterer Patient sieht das möglicherweise ganz anders: er fühlt sich mit Kompressionsstrümpfen ausreichend versorgt und kommt gut damit zurecht. Warum sollte er sich also operieren lassen? Was aber ist, wenn der ältere Patient zwar gut mit den Strümpfen versorgt ist, sie aber ohne fremde Hilfe weder an- noch ausgezogen bekommt? Und was ist, wenn er alleine lebt und keine Hilfe im gleichen Haushalt hat und der ambulante Pflegedienst zweimal täglich kommen muss? Ist dann eine konservative Therapie noch sinnvoll und verliert der Patient nicht an Selbständigkeit und Lebensqualität?

    Es existiert also keine Standardlösung für die Krampfader-Erkrankung, vielmehr muss für jeden Patienten eine individuelle Lösung gefunden werden, die seinen Wünschen, Vorstellungen und Lebensumständen gerecht wird. 

    Welche Therapie auch immer durchgeführt wird, konservativ oder invasiv: sie muss frühzeitig und mit aller Konsequenz erfolgen!