gtag('config', 'UA-20994785-1', { ‚anonymize_ip‘: true });
Posts mit dem Label Krampfaderoperation werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Krampfaderoperation werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Mittwoch, 29. Juni 2011

Selten durchgeführte Behandlungsverfahren bei der Krampfader-Erkrankung

Die folgenden Verfahren zur Behandlung von Krampfadern sind nicht für jeden Krampfader-Patienten geeignet und überwiegend fehlen solide Langzeitergebnisse, die die Qualität der jeweiligen Methode belegen können. Es handelt sich meist um kostspielige Eingriffe, bei denen teures Einmalmaterial verwendet wird, dass der Operateur nicht mit der gesetzlichen Krankenkasse abrechnen kann und dem Patienten in Rechnung gestellt wird. Auch als Privatpatient sollte man sich nicht darauf verlassen, dass alle Kosten problemlos von der Versicherung übernommen werden. Auch wenn diese Methoden teilweise minimal-invasiv sind, ambulant und in örtlicher Betäubung durchgeführt werden können, chic und modern sind, gilt die Faustregel: besteht keine Indikation zu einer herkömmlichen Krampfaderoperation, so sind auch die folgenden Verfahren nicht indiziert!

Kryotherapie 
Nach Freilegung der V. saphena magna in der Leiste wird eine dünne Kältesonde in die Vene eingeführt. Nach kurzem Festfrieren der Vene kann diese über den Hautschnitt in der Leiste komplett herausgezogen werden. Vorteil: nur ein Hautschnitt, gutes kosmetisches Ergebnis, man ist schnell wieder fit und hat geringe postoperative Beschwerden. Nachteil: die zu entfernende Krampfader muss möglichst gradlinig sein. Eine stark geschlängelte Vene ist für die Kryotherapie ungeeignet wie auch Patienten mit problematischen Hautverhältnissen und abgelaufenen Venenentzündungen. Letztlich dürften nur ca. 15% der Varizenträger für ein Kryoverfahren in Frage kommen.

Radiowellentherapie (VNUS Closure) 
Über einen kleinen Hautschnitt am Unterschenkel wird ein Katheter in die zu behandelnde Stammvarize vorgeführt. Mittels eine Hochfrequenzgerätes wird die Katheterspitze auf  120 Grad Celsius erhitzt und der Katheter langsam wieder zurückgezogen. Zurück bleibt eine thermisch geschädigte Varize, die mit der Zeit schrumpft und vernarbt. Vorteil: kein Leistenschnitt, man ist schnell wieder auf den Beinen. Nachteil: stark geschlängelte Varizen und auch Astvarizen können mit dem Katheter nicht passiert werden. Es muss dann doch wieder operativ vorgegangen werden, z.B. mit einer Mini-Phlebektomien. Es kann zu Verbrennungen der Haut samt ihrer Hautnerven kommen, Venenentzündungen, die dem Schrumpfen und Vernarben vorausgehen, sind häufig. Der Katheter kann beim Zurückziehen hängenbleiben. Wundinfektionen und Thrombosen, die bei den klassischen Operationsmethoden vorkommen können, sind auch bei dieser Methode nicht ausgeschlossen. Die Kosten für eine Radiowellentherapie liegen bei ca. 2000.- Euro!

Lasertherapie
Bei der endovenösen Lasertherapie wird ähnlich wie bei der vorgenannten Methode ein Laserkatheter in die Stammvarize eingeführt. Beim Zurückziehen führt die auf bis zu 700 Grad Celsius erhitze Sondenspitze ebenfalls zu einer Schrumpfung der Vene, welche schließlich verklebt und als Narbenstrang zurückbleibt. Vor- und Nachteile entsprechen dem vorgenannten Verfahren. Nicht zu verwechseln ist dieses Verfahren mit der transkutanen Laserbehandlung von Besenreisern und retikulären Varizen, bei dem die Laserenergie von außen auf die genannten Venen einwirkt. Doch auch hier sprechen die Erfolgsraten, Nebenwirkungen und die hohen Kosten nach dem derzeitigen Stand noch eher für die herkömmliche Sklerosierungstherapie. Die Kosten für die endovenöse Lasertherapie können ebenfalls 2000,- Euro und mehr betragen!

Power-Phlebektomie 
Diese Methode wird von einigen wenigen Ärzten zur Entfernung von Krampfaderknäueln empfohlen, die bei fortgeschrittener Astvarikosis häufig entstehen. Zunächst wird eine ausgedehnte örtliche Betäubung durchgeführt, bei der bis zu 1 Liter Infusionslösung versetzt mit einem örtlichen Betäubungsmittel unter der Haut verteilt wird. Sie haben so was vielleicht schon mal im Fernsehen gesehen, wenn jemand sich vor laufender Kamera Fett absaugen lässt. Über wenige kleine Hautschnitte wird dann ein stabförmiges Instrument unter der Haut an das jeweilige Krampfaderknäuel herangeführt. Eine eingebaute Lichtquelle in dem Instrument erlaubt es, die Knäuel gut zu erkennen. Die Venenknäuel werden dann regelrecht weggefräst und abgesaugt. Vorteil: nicht bekannt! Nachteil: unter Umständen erhebliche Blutergüsse, in der Hand eines ungeübten Operateurs können Dellen im Fettgewebe entstehen. Sollte gleichzeitig eine Stammvarikosis vorliegen, was bei den meisten Patienten der Fall sein dürfte, so muss diese mit einem anderen Verfahren, meist mit der herkömmlichen Stripping-Operation,  in gleicher Sitzung angegangen werden. Das Fräsinstrument ist ein Einmalinstrument und kostet ca. 250,- Euro.

Video zm VNUS Closure-Verfahren:



Video zur Lasertherapie:



Samstag, 25. Juni 2011

Komplikationen nach Krampfader-Operation

Auch bei sachgerechter Durchführung einer Varizenoperation durch einen erfahrenen Operateur können während und nach der Operation Komplikationen und unerwünschte Wirkungen auftreten. Schwerwiegende Komplikationen sind in der Varizenchirurgie unabhängig von der Technik allerdings äußerst selten.

  • Verletzung großer Gefäße (Arterien und Venen) während der Operation und Blutungen daraus 
  • Nachblutungen, die evtl. ein zügiges Wiedereröffnen der Operationswunde erforderlich machen. Deshalb sollten Sie bei einer ambulanten Operation die vorgegebene postoperative    Überwachungszeit einhalten und nicht drängeln… 
  • Blutergüsse, die recht ausgedehnt sein können, meist aber spontan abklingen 
  • Wundinfekte 
  • Thrombosen: das Thromboserisiko lässt sich minimieren durch Kompressionsstrümpfe, schnelle Rückkehr zur Mobilität und Anti-Thrombose-Spritzen („Heparinspritzen“) 
  • Venenentzündungen 
  • Nervenverletzungen: gelegentlich werden Hautnerven verletzt, die zu entsprechenden Gefühlsstörungen in der Umgebung der Nerven führen können, was mitunter unangenehm und störend ist. In aller Regel erholt sich das verletzte Hautnervchen von alleine, was aber unter Umständen mehrere Monate dauern kann. Verletzungen von motorischen Nerven, die beispielsweise zu Bewegungsstörungen des Fußes führen können, sind beschrieben worden, dürften aber extrem selten sein. 
  • Schwellneigung des Beines:  sie ist meist nur vorübergehend und lässt sich verhindern, indem in den ersten Wochen nach einer Krampfader-Operation tagsüber konsequent die verordneten Kompressionsstrümpfe getragen werden. 
  • Verfärbungen der Haut im Verlauf der gestrippten Venen: meist sind sie cafe´-au-lait-farben und vergehen in aller Regel von alleine 
  • Zunahme von Besenreisern: Besenreiser haben keine Krankheitswert, können aber kosmetisch störend sein. Ist das der Fall können sie verödet werden. 
  • Matting: Entstehung von harmlosen feinsten Haut-Äderchen  
Hämatom auf der Innenseite des Oberschenkels

Überschießende Narbenbildung: individuell und nicht vorhersehbar
Es ist immer besser, einer überschießenden Narbenbildung vorzubeugen, als sie hinterher zu behandeln. Frische Narben sollten konsequent vor Sonnenlicht geschützt werden (dazu gehört auch die Sonnenbank!). Auch das konsequente Tragen der Kompressionsstrümpfe beugt der Entstehung wulstiger Narben vor. Empfehlenswert  sind Narbengele, die frühestens ab dem 14. Tag nach der Operation über mindestens 6 Monate 2x täglich aufgetragen werden sollten. Besonders empfehlenswert sind Präparate, die Zwiebelextrakt und Heparin enthalten wie z.B. Contractubex®.

Samstag, 18. Juni 2011

Nach der Krampfader-Operation: wie geht´s weiter?

Unmittelbar nach Beendigung der Krampfaderoperation wird ein Kompressionsverband angelegt, der nach Abheilung der Wunden, also nach ca. 10–12 Tagen, gegen einen Kompressionsstrumpf ausgetauscht wird. Dieser sollte je nach Operation und Ausgangsbefund bis zu 6 Wochen lang nach der Operation tagsüber (!) getragen werden. Bei saniertem Venensystem und normaler Venenfunktion besteht danach kein medizinisch zwingender Grund für das dauerhafte Tragen von Kompressionsstrümpfen. Es gibt allerdings Anhaltspunkte dafür, dass die Rate von wiederkehrenden Krampfadern durch das dauerhafte Tragen von Kompressionsstrümpfen auch nach der Operation verringert werden kann. Patienten mit weiter bestehenden Symptomen einer chronisch venösen Insuffizienz sollten ohnehin weiter Kompressionsstrümpfe tragen.

Viel bewegen!
Prinzipiell gilt für alle Krampfaderoperierten: sobald Sie sich von Operation und Betäubung erholt haben –also spätestens ab dem Tag nach der Operation–  müssen Sie sich viel bewegen. Gehen Sie mehrmals täglich für eine halbe Stunde spazieren. Sind Sie nicht auf den Beinen, so legen Sie zumindest das operierte Bein hoch. Längeres Stehen und Sitzen sollten Sie vorerst vermeiden. Umhergehen und Hochlegen sind erforderlich, damit sich keine Thrombose entwickelt und das Blut in den Beinen schön zirkuliert. Trotz Bewegung werden Sie in den ersten Tagen täglich eine kleine „Thrombosespritze“ zusätzlich benötigen, die Sie sich entweder selbst geben oder geben lassen sollten. Sonnenbäder und den Besuch der Sonnenbank sollten Sie 4 Wochen lang vermeiden.

Körperpflege
Normales Waschen und Duschen ist möglich, auf Wannenbäder sollten Sie in den ersten 14 Tagen nach der Operation verzichten. Achten Sie auf eine vernünftige Hautpflege!

Berufliche Ausfallszeit
Berufstätige sollten je nach Eingriff eine Arbeitsunfähigkeit von bis zu 2 Wochen einkalkulieren. Je nach Tätigkeit kann die Arbeit aber auch früher wiederaufgenommen werden, sofern man beschwerdefrei ist, den Kompressionsstrumpf konsequent trägt und seine Arbeitsbelastung flexibel gestalten kann.  Bei rein stehenden oder sitzenden Tätigkeiten kann sich die Krankschreibung durchaus verlängern.

Sportliche Aktivitäten
Ist ein Venenstripping mit Eingriffen im Leisten- oder Kniekehlenbereich erfolgt, sollte mit sportlichen Aktivitäten bis zum Abschluss der Wundheilung nach 14 Tagen gewartet werden. Wurden nur kleine Krampfaderäste an Unter- oder Oberschenkel entfernt, kann man nach ca. einer Woche wieder loslegen.

Kontrolluntersuchungen
Halten Sie sich an die vereinbarten Kontrolltermine, damit Ihr Operateur sich davon überzeugen kann, dass alles in Ordnung ist. Ein gewissenhafter Operateur wird Sie auch Wochen nach der Operation nochmals sehen wollen, um Restvarizen auszuschließen. Sollten welche vorliegen, so können diese verödet werden.

Mittwoch, 15. Juni 2011

Check-Liste für ambulante Krampfader-Operation

Vor einer ambulanten Krampfader-Operation ist einigens zu bedenken und zu organisieren. 
  • Wer holt mich nach dem Eingriff ab und begleitet mich nach Hause? 
  • Steht ein Privat-PKW für die Heimfahrt zur Verfügung oder bin ich auf ein Taxi angewiesen? 
  • Bei Taxifahrt: übernimmt meine Krankenkasse die Kosten? 
  • Komme ich problemlos in meine Wohnung? Wievielte Etage? Aufzug? 
  • Grundvoraussetzung für eine ambulante Krampfader-Operation: Wer ist in den ersten 24 Stunden nach der Operation in meiner unmittelbaren Nähe und hilft mir? 
  • Unter welcher Rufnummer ist mein Operateur auch in der Nacht zuverlässig erreichbar? 
  • Bei ausländischen Patienten: sind meine Deutschkenntnisse ausreichend, um mich bei  Problemen mit meinem Operateur telefonisch zu verständigen? 
  • Eigenes Telefon vorhanden? Funktioniert es auch? 
  • Wie komme ich bei ernsteren Problemen auch in der Nacht zur Praxis/Klinik? 
  • Wie komme ich am Tag nach der Operation zur Praxis/Klinik, um den ersten Kontrolltermin wahrnehmen zu können?

Am Operations-Tag
  • Weite, bequeme Kleidung tragen, z. B. Jogginganzug 
  • Bei regelmäßiger Medikamenteneinnahme: Medikamente mitbringen! 
  • Kein Make-up, keine Fettcremes auftragen, kein Nagellack 
  • Schmuck (auch Piercings!), größere Geldbeträge und sonstige Wertgegenstände lassen Sie bitte zu Hause 
  • Um die Überwachungszeit nach der Operation bis zur Entlassung zu überbrücken: nehmen Sie sich etwas zu lesen oder sonstiges zum Zeitvertreib mit; bedenken Sie aber, Sie sind im Überwachungsraum voraussichtlich nicht alleine und sollten Rücksicht auf Ihre Mitpatienten nehmen 
  • Klären sie vorab auch, was ist, wenn Sie während der Überwachungsphase, die je nach Eingriff mehrere Stunden dauern kann, Hunger und/oder Durst haben und Sie schon etwas zu sich nehmen dürfen: müssen Sie sich selbst verpflegen? 
  • Vergewissern Sie sich auch, dass Sie ein Schmerzmittel(rezept) erhalten haben; in den ersten Tagen nach einer Krampfaderoperation müssen Sie täglich eine „Thrombosespritze“ erhalten. Ist auch dafür gesorgt worden? Bei Berufstätigen: Krankmeldung? 
  • Sollte Sie am OP-Tag etwas Unvorhersehbares an der Wahrnehmung des OP-Termins hindern, z. B. akute Erkrankung, Fieber, Unfall, so informieren Sie unverzüglich Ihre Praxis/Klinik!

Samstag, 11. Juni 2011

Vorbereitung auf eine Krampfader-Operation

Nein, damit ist jetzt nicht Ihr Testament gemeint. Es geht vielmehr um lebensnahe Überlegungen, z.B. kann man eine Krampfaderoperation ambulant durchführen oder muss man unbedingt für einige Tage ins Krankenhaus? Wenn ambulant, was muss ich zu Hause vorbereiten? Wie komme ich überhaupt nach Hause? Kann ich beide Beine gleichzeitig operieren lassen? Was ist, wenn es nach einer ambulanten Operation zu Hause Probleme gibt?



Beide Beine gleichzeitig?
Ob beide Beine gleichzeitig operiert werden hängt vom individuellen Befund ab. Bei weniger stark ausgeprägter Krampfadererkrankung können durchaus beide Beine in einer Operationssitzung operiert werden. Bei ausgeprägten Befunden ist es durchaus möglich, dass Ihr Operateur Ihnen rät, getrennte Eingriffe im Abstand von einigen Tagen oder Wochen durchführen zu lassen. Krampfaderoperationen können durchaus ambulant durchgeführt werden. Doch auch hier ist die Ausprägung der Krampfadererkrankung entscheidend wie auch evtl. vorliegende Begleiterkrankungen. Einem übergewichtigen Patienten mit Bluthochdruck und Zuckerkrankheit wird man eher zu einer stationären Überwachung von einigen wenigen Tagen raten.

Ambulante Operation
Bei ambulanten Eingriffen muss auch die häusliche Versorgung geklärt sein. In den ersten 24 Stunden nach einem ambulanten Eingriff muss eine Person in ihrer unmittelbaren Nähe sein, die Ihnen ggf. zur Hand geht und nach dem Rechten schaut. Sollten Sie alleine leben, kommt eine ambulante Krampfaderoperation nicht in Frage. Auch wenn Sie zu weit entfernt von der Praxis oder Klinik wohnen, in der der Eingriff durchgeführt werden soll, ist ein ambulanter Eingriff nicht ratsam. Wünschenswert ist auch, dass eine zuverlässige Person Sie nach dem Eingriff aus Klinik/Praxis abholt. Sie dürfen 24 Stunden nach dem Eingriff wegen der Betäubungsmedikamente, die Sie erhalten haben, kein Kraftfahrzeug führen und sollten bedenken, dass Sie als Fußgänger ebenfalls ein aktiver Verkehrsteilnehmer sind. Und wer fährt schon gerne nach dem Eingriff mit Bus und Bahn nach Hause?

Taxischein bei ambulanter Operation?
Einige Krankenkassen übernehmen allerdings nach ambulanten Eingriffen die Kosten für eine Taxifahrt nach Hause, legen aber u. U. Wert darauf, dass dies vor dem Eingriff beantragt wurde. Klären Sie das also unbedingt vor einem Eingriff mit Ihrer Krankenkasse ab. Sie sollten sich bei Ihrem Operateur erkundigen, ob und wie er nach einem ambulanten Eingriff zuverlässig für Sie telefonisch erreichbar ist und zwar auch in der Nacht! Überlegen Sie auch, wie Sie beispielsweise am Tag nach der Operation zur Kontrolle in Praxis oder Klinik kommen.

Mittwoch, 8. Juni 2011

Kontrovers diskutiert: CHIVA-Methode

CHIVA ist eine Abkürzung und heißt aus dem Französischen übersetzt „ambulante, venenerhaltende, blutflusskorrigierende Behandlung von Krampfadern“. Die erkrankte Stammvene wird gezielt an einigen Stellen unterbunden, so dass der Blutrückfluss in den Krampfadern nicht mehr stattfinden kann. Durch Ausschaltung des gestörten Blutflusses sollen sich die Krampfadern innerhalb von Wochen zurückbilden, sie werden also nicht entfernt. Der Eingriff erfolgt ambulant in örtlicher Betäubung. Auch wenn die Verfechter dieser wenig durchgeführten Methode bewusst den Begriff „Operation“ vermeiden so handelt es sich doch um einen operativen Eingriff, bei dem Einstiche und auch Hautschnitte z.B. in der Leiste und der Kniekehle erforderlich sind. Der Eingriff soll angeblich „minimal-invasiv“ sein, Folgeeingriffe sind nicht selten erforderlich und Langzeitergebnisse fehlen, die die Qualität dieser operativen Methode überzeugend belegen können. 

Keine Kostenübernahme durch die GKV!
Während die Kosten für die etablierten operativen Verfahren (Stripping, Mini-Phlebektomie, Beseitigung von Perforansvarizen) von den gesetzlichen Krankenkassen problemlos übernommen werden, werden die Kosten für das CHIVA-Verfahren nicht erstattet (Stand 06/2011)! Diese liegen je nach Anbieter des Verfahrens zwischen 800 und 1400 Euro! Sollte die CHIVA-Methode in einer privatärztlichen Praxis oder Klinik ohne Kassenzulassung durchgeführt werden, sollte man bedenken, dass ebenfalls die Voruntersuchungen wie z.B. eine kostspielige Doppler/Duplexuntersuchung von gesetzlich Krankenversicherten aus eigener Tasche bezahlt werden müssen. Auch der erforderliche Kompressionsstrumpf, der nach der CHIVA-Methode getragen werden muss, kann in einer Privatpraxis/Klinik auch nur auf einem Privatrezept rezeptiert werden. Bevor Sie vollends in die Kostenfalle laufen sollten: was ist, wenn Komplikationen nach CHIVA auftreten und weitere Maßnahmen erforderlich werden? Auch nach problemlosem Verlauf werden Nachkontrollen erforderlich sein, zumindest gehört sich das so, die unter Umständen zusätzlich in Rechnung gestellt werden. Privatversicherte sollten sicherheitshalber mit ihrer Versicherung klären, ob die Kosten für das CHIVA-Verfahren übernommen werden.

Donnerstag, 2. Juni 2011

Operation bei Ast- und Perforantenvarikosis

Sollten neben der Stammvarikosis oder aber auch isoliert größere Astvarizen vorliegen werden diese unmittelbar vor der Operation mit einem Stift am stehenden Patienten markiert. Über winzige 2–3 mm große Stiche werden die Krampfaderäste mit einem kleinen Häkchen herausgezogen, was man als Mini-Phlebektomie bezeichnet. Die Stiche mit Spezialpflästerchen wieder verschlossen, so dass ein schönes kosmetisches Ergebnis resultieren kann.

Insuffiziente Perforansvenen werden vor der Operation mit der Doppler/Duplex-Sonographie aufgespürt und ihre Lokalisation mit einem Stift am Bein  markiert. Unmittelbar in Höhe der Markierungen werden die Perforansvenen über einen Hautschnitt freigelegt und unterbunden, so dass kein Blut mehr aus den tiefen Leitvenen Richtung Haut fließen kann. Ein elegantes Verfahren ist dabei die endoskopische Methode, bei der über einen  relativ kleinen Schnitt ein röhrenförmiges Instrument innerhalb des Beines bis zu den Perforansvenen vorgeschoben werden kann, die dann mittels eines hitzeerzeugenden Häkchen zugeschweißt und durchtrennt werden können. Diese Methode erlaubt es über einen einzigen kleinen Hautschnitt gleich mehrere Perforansvenen zu versorgen sofern sie in einer Linie hintereinanderweg liegen.

Anästhesieverfahren
Viele Krampfader-Patienten interessieren sich weitaus weniger für operationstechnische Details, sondern machen sich viel mehr Gedanken um die Art der Betäubung. Alle Krampfadereingriffe können in Vollnarkose durchgeführt werden oder aber auch in der weniger belastenden Spinalanästhesie, die landläufig auch als „Rückenmarksnarkose“ bezeichnet wird. Letzteres trifft allerdings nicht zu, das Rückenmark wird dabei nicht tangiert. Bei der Spinalanästhesie wird ein örtliches Betäubungsmittel in die Hüllen des Rückenmarks injiziert, so dass die untere Körperhälfte vorübergehend taub wird. Die eigentliche Einstichstelle an der Rückenhaut wird vorab betäubt und meistens erhalten die Patienten ein Beruhigungsmittel und bekommen in der Regel von dem, was hinter ihrem Rücken passiert, nichts mehr mit.

Mittwoch, 25. Mai 2011

Stammvarizen: Klassisches Venen-Stripping

Bei der operativen Beseitigung von Stammvarizen werden diese mit einem Strippingverfahren entfernt. Das weltweit am häufigsten durchgeführte Strippingverfahren ist das nach Babcock. Hierzu wird die zu entfernende Vene am Knöchel durch einen kleinen Hautschnitt freigelegt. Muss die V. saphena magna entfernt werden, liegt der Hautschnitt vor dem Innenknöchel, zur Entfernung der V. saphena parva liegt er hinter dem Außenknöchel. Eine dünne Sonde aus Kunststoff wird in die Vene eingeführt und in der Vene verlaufend nach oben geschoben und zwar so weit, wie die Vene krankhaft verändert ist. Es muss also vor der Operation mittels der Doppler/Duplexsonographie bestimmt werden, welche Venenklappen denn nun tatsächlich defekt sind, denn warum sollte man eine Vene komplett strippen, wenn nur ein Teil insuffiziente Klappen aufweist? Oberhalb der vom Rumpf aus gesehen ersten insuffizienten Klappe wird die Sonde durch einen weiteren Hautschnitt ausgeleitet. Die Sonde wird an einem Ende mit einem knopfartigen Aufsatz versehen, dessen Durchmesser größer ist als der der Krampfader, und durch Zug an der Sonde die Krampfader  über einen der Hautschnitte aus dem Bein herausgezogen.

Muss die V. saphena magna komplett entfernt werden, also vom Innenknöchel bis zur Leiste, wo sie in das tiefe Leitvenensystem mündet, muss über einen Schnitt in der Leiste eine so genannte Crossektomie durchgeführt werden. Der Begriff „Crossektomie“ leitet sich von dem französischen Wort „crosse“ ab und bedeutet Hirtenstab. Die Magna zieht nämlich gekrümmt wie ein Hirtenstab in die Tiefe zur Leitvene und muss hier wie alle ihre Äste mit Fadenmaterial zugeknüpft und durchtrennt werden. Insbesondere die sorgfältige Versorgung ihrer Äste in der Leiste ist wichtig, damit nicht in kürzester Zeit neue Krampfadern entstehen. Die Babcocksonde wird dann in der Leiste ausgeleitet und wie vorbeschrieben die gesamte V. saphena magna „gestrippt“. Muss die gesamte V. saphena parva entfernt werden so ist ein zusätzlicher Hautschnitt in der Kniekehle erforderlich, da die Parva hier in die tiefe Leitvene mündet. Das Unterbinden der Vene und Strippen ist mit dem der Magna identisch.

Anschließend werden die Wunden vernäht, wobei in aller Regel ein kleiner Wundschlauch eingelegt wird, der das Abfließen von Wundflüssigkeit ermöglicht; meist kann das Schläuchlein bereits nach 1-2 Tagen wieder entfernt werden.

Sonntag, 24. April 2011

Krampfaderoperation: Allgemeines

Das Grundprinzip und auch der Vorteil der operativen Krampfaderbehandlung bestehen in der sicheren Beseitigung des gestörten Blutflusses zwischen den tiefen und oberflächlichen Beinvenen. Das Übel wird also an der Wurzel gepackt. Dabei stellen operative Maßnahmen und die Sklerotherapie einander ergänzende Verfahren dar und ermöglichen somit eine optimale Behandlung der Varikosis. Durch die Kombination Operation und Verödungstherapie wird bei weitem nicht mehr so radikal operiert wie früher. Bei der Operation beschränkt man sich in der Regel darauf, die großen Stamm- und Astkrampfadern zu entfernen. Die nach einer Operation verbliebenen Restvarizen lassen sich mittels Sklerosierung beseitigen.

Ob und welche Form der Krampfaderoperation erforderlich ist, kann erst nach gründlicher Diagnostik, insbesondere nach Doppler/Duplexsonographie, entschieden werden. Faustregel: je ausgedehnter die primäre Varikosis, desto eher ist ein operatives Vorgehen erforderlich. In erster Linie betroffen sind die Venenpatienten, die eine Stammvarikosis aufweisen, d.h. eine Klappeninsuffizienz der V. saphena magna bzw. parva. Aber auch eine Perforantenvarikosis muss manchmal operativ behandelt werden wie auch das Ulcus cruris. 

Sollten die Krampfadern auf dem Boden einer tiefen Beinvenenthrombose entstanden sein, also ein sekundäre Varikosis vorliegen, so sind operative Maßnahmen kaum oder in nur geringem Umfang möglich, da sich mit Entfernung der Krampfadern der ohnehin gestörte venöse Blutfluss weiter verschlechtern würde. Hier kommt in aller Regel nur eine lebenslange Kompressionsbehandlung in Frage.

Die klassische Venenchirurgie zur Entfernung krankhafter Venenabschnitte wird in Deutschland seit über 100 Jahren praktiziert wird – mit derzeit 300.000 Eingriffen jährlich. Die Technik hat sich im Laufe der Jahre wesentlich verfeinert,  die kosmetischen Ergebnisse, besonders bei einem geübten Operateur, sind gut. Grundsätzlich werden alle Verfahren mittlerweile ambulant durchgeführt, auch die klassische Stripping-Operation bei der Stammvarikosis – außer wenn bestimmte Risikokonstellationen dagegen sprechen und deshalb eine Indikation für eine stationäre Betreuung besteht.