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Dienstag, 28. September 2010

Kompressionsstrümpfe: Tipps


Obgleich die Kompressionstherapie die Basis vieler phlebologischer Erkrankungen  darstellt stößt sie bei vielen Betroffenen auf Ablehnung oder wird nur halbherzig toleriert. Moderne Strumpfmaterialien und zahlreiche Hilfsmittel haben den Umgang mit Kompressionsstrümpfen jedoch deutlich verbessert, dennoch gibt es einige Stolperfallen. Hier ein paar Tipps:

Beim Anziehen der Strümpfe sollte die Haut trocken sein; für eine bessere Griffigkeit sorgen Gummihandschuhe mit Noppen an den Fingerspitzen (Haushaltshandschuhe).

Beim Abholen der Strümpfe sollten Sie diese nicht einfach nur in Empfang nehmen, sondern sich das korrekte Anziehen im Sanitätshaus erklären lassen.

Kompressionsstrümpfe sollte man sich in einem größeren Sanitätszentrum besorgen, nicht im Miederwarengeschäft um die Ecke. In größeren Zentren ist das Personal in der Regel geschulter und professioneller. Bereits beim Abmessen und Anpassen können gravierende Fehler unterlaufen!

Zur Erleichterung des An- bzw. Ausziehens gibt es eine Reihe von Hilfsmitteln. Zum Beispiel eine Gleitsocke, die aus glattem Material ist und zunächst über den Fuß gestülpt wird, damit der Kompressionsstrumpf beim Anziehen besser rutscht. Auch gibt es Halterungen aus Metall, auf die der Strumpf aufgespannt wird und das Hineinschlüpfen einfacher gelingt. Diese Hilfsmittel sollte man sich im Sanitätshaus demonstrieren lassen und sie am besten vor Ort ausprobieren. 

Der Kompressionsstrumpf sollte tagsüber kontinuierlich getragen werden, insbesondere wenn man viel Stehen oder Sitzen muss.  Nachts muss man sie normalerweise nicht tragen.

Die Dauer einer Kompressionsbehandlung hängt von der zugrundeliegenden Erkrankung ab. Hier einige Richtwerte, die aber von Patient zu Patient variabel sein können:

  • Nach Krampfaderoperation: 6 Wochen
  • Nach Sklerosierung größerer Varizen: vom ersten bis letzten Termin + 3 Wochen
  • Nach Besenreiserverödung: 1 Woche
  • Nach Venenentzündung (Thrombophlebitis): min. 2 Wochen, je nach Befund/Ausdehnung/Verlauf auch länger
  • Nach Thrombose: mindestens 3 Monate; je nach Verlauf auch länger
  • Bei einem postthrombotischen Syndrom, Lymphödem oder Ulcus cruris: meist lebenslang



Kompressionsstrümpfe haben eine Peelingeffekt: die Haut trocknet aus und schuppt, es entstehen Rötungen und Juckreiz. Am Abend sollte die Haut daher mit einer feuchtigkeitspendenden Creme oder Salbe gepflegt werden, um dem vorzubeugen. Keine Lotions, die ziehen zu schnell ein und der Feuchtigkeitseffekt ist schnell verflogen!

Halten Sie sich an die Pflegeanweisung des Herstellers. Kompressionsstrümpfe gehören weder in die Kochwäsche, den Trockner noch über die Heizung gelegt.  In der Regel vertragen sie  keinen Weichspüler.
Kompressionsstrümpfe sollten idealerweise perfekt sitzen, denn sie müssen konsequent getragen werden, damit der gewünschte Kompressionseffekt eintritt. Sollten sie nicht richtig sitzen, Einschnürungen oder Scheuerstellen auftreten oder Sie mit den Strümpfen einfach nicht zurecht kommen: Rücksprache mit dem Sanitätshaus oder Ihrem behandelnden Arzt nehmen!

Kompressionsstrümpfe halten nicht ewig, meist ist der gewünschte Kompressionsdruck nach 6 Monaten verpufft und es müssen neue her. Die gesetzliche Krankenkasse zahlt Ihnen pro Jahr 2 Paar Kompressionsstrümpfe, die gut gepflegt werden müssen.

Stützstrümpfe, die beispielsweise bettlägerigen Patienten im Krankenhaus zur Thrombose angezogen werden, sind nicht mit Kompressionsstrümpfen gleichzusetzen, dass sie viel zu geringe Kompressionswerte aufweisen!

Mittwoch, 22. September 2010

Jetzt wird´s eng: Kompressionsstrümpfe


Der Grundpfeiler in der Behandlung von Venenerkrankungen ist die optimale, individuell angepasste Kompressionsbehandlung. Etwa 75% der Patienten mit Venen- und Lymphgefäßerkrankungen können alleine durch diese Maßnahmen erfolgreich behandelt werden. Schon im alten Ägypten versuchte man durch Anlegen von Bandagen Beinbeschwerden zu lindern. Aus dem Mittelalter ist überliefert, das den Beinkranken Schnürgamaschen aus Leder angepasst wurden. Ohne dass man damals die pathophysiologischen Zusammenhänge kannte, wurde unbewusst das Richtige unternommen. Erst in jüngerer Zeit wurde die Kompressionstherapie erforscht und begründet, zugleich wurden die  erforderlichen Mittel zur Kompressionserzeugung immer weiter verbessert und für den Patienten komfortabler. 

Das Prinzip der Kompressionsbehandlung beruht darauf, dass die Venengefäße etwas zusammengedrückt werden. Durch den geringeren Venendurchmesser muss das sich stauende Blut schneller fließen. Es wird also die Strömungsgeschwindigkeit des Venenblutes gesteigert, wodurch der Rückfluss Richtung Herz schneller erfolgt. Auch die Effektivität der verschiedenen Muskelpumpen in unseren Beinen wird durch die Kompressionsbehandlung gesteigert, wobei die volle Ausschöpfung erst erreicht wird, wenn man sich unter der Kompressionsbehandlung viel bewegt. Der Blutstrom über defekte Perforansvenen (die Leitersprossen) gegen die Haut wird messbar reduziert, so dass das Blut wieder wie ursprünglich vorgesehen überwiegend über die tiefen Leitvenen abfließt. 

Die typische Stauungsproblematik –dicke Beine durch Flüssigkeitseinlagerung im Gewebe– wird gelindert, da durch die Kompression nicht nur Druck auf die Venen ausgeübt wird, sondern natürlich auch auf das umgebende Gewebe. So merkwürdig es klingt, durch die Kompression wird die Mikrozirkulation in den winzigen Hautgefäßen, den Kapillaren, verbessert und somit auch die Hautdurchblutung. Die Kompressionsbehandlung dient in erster Linie der Verhütung der venös bedingten Stauungsbeschwerden und soll die gefürchteten Komplikationen wie z.B. das Ulcus cruris verhindern. Da venöse Erkrankungen in der Regel fortschreiten, muss die Kompressionsbehandlung konsequent durchgeführt werden.

Die Kompressionsbehandlung wird durchgeführt bei:
  • primärer und sekundärer Varikosis 
  • Varizen und/oder Ödemen während der Schwangerschaft 
  • Thrombophlebitis 
  • Thrombosevorbeugung 
  • während und nach eine Phlebothrombose 
  • Postthrombotisches Syndrom 
  • Ödeme nach Unfällen oder Operationen 
  • Lymphödeme 
  • Lipödeme 
  • nach eine Verödungsbehandlung

Vorsichtig sollte man mit einer Kompressionsbehandlung sein bei:
  • Unverträglichkeit auf das Kompressionsstrumpf- oder Kompressionsbindenmaterial 
  • Gefühlsstörungen in den Beinen 
  • Nervenerkrankungen in den Beinen wie z.B. bei Diabetikern


Eine Kompressionsbehandlung darf nicht durchgeführt werden bei:
  • fortgeschrittener arterieller Verschlusskrankheit (sog. Raucherbeine) 
  • fortgeschrittener Herzinsuffizienz 
  • einer ausgedehnten Thrombose, die alle Venen des Beines betrifft und kein Blut mehr aus dem betroffenen Bein abfließen lässt




Dienstag, 21. September 2010

Die chronisch venöse Insuffizienz: Therapie


Bei der CVI ist das Therapieziel die Beseitigung der Blutstauung in den Beinvenen. Auch wenn die Therapiemaßnahmen sich an Ausdehnung und Schweregrad der CVI orientieren: 


Basis einer jeden Behandlung ist die Kompressionstherapie!



Die Kompressionshandlung hat folgende Auswirkungen:
  • Minderung des krankhaft gesteigerten venösen Blutvolumens im Bein
  • Verbesserung der Gelenk-Waden-Muskelpumpe
  • Beschleunigung der Lymphdrainage des Ödems
  • Verbesserung der Mikrozirkulation der Haut


Bei ausgeprägten Formen des CVI sind meist Kompressionsverbände erforderlich, deren korrektes Anlegen eine Kunst für sich ist. Meist müssen sie zu Beginn der Behandlung täglich erneuert werden, da meist innerhalb des Tages die Ödeme schnell rückläufig sind, wodurch der Kompressionsdruck nachlässt. Dann kann auf Dauerverbände übergegangen werden, z.B. Zinkleim- oder Klebeverbände, die erst nach einigen Tagen gewechselt werden müssen. Sind die Ödeme ausgetrieben worden, kann zur Dauerbehandlung (!) auf Kompressionsstrümpfe übergegangen werden. Zu Beginn der Behandlung muss  die Kompressionsbehandlung gelegentlich modifiziert werden, nämlich dann, wenn ein Ulcus cruris vorliegt.

Katastrophe!


Bei den Kompressionsstrümpfen werden 4 verschiedene Kompressionsstärken unterschieden, wobei die CVI mindestens der Klasse II bedarf, gelegentlich sogar Klasse III.  Spätestens nach einem halben Jahr müssen neue Strümpfe her da sie dann an Elastizität verloren haben und der Kompressionsdruck nachlässt.

Die medikamentöse Behandlung der CVI mit Venentonika oder Diuretika (wasserausschwemmenden Medikamenten) ist allenfalls zu Beginn der Kompressionsbehandlung kurzfristig sinnvoll. Für eine Dauerbehandlung sind die Präparate sicher nicht geeignet.

Die Sklerosierung (Verödung) von leichten bis mäßigen Krampfadern ist sicher sinnvoll, denn richtig durchgeführt bringt sie nicht nur eine schnelle kosmetische Verbesserung, sondern normalisiert auch den krankhaft veränderten Blutstrom in den Beinvenen. Ihr Problem ist jedoch die hohe Rezidivquote, d.h. viele Patienten entwickeln neue Krampfadern. 

Sind die Stammvenen (Vena saphena manga bzw. parva) oder  Perforansvenen nicht mehr intakt, ist ein Varizenoperation ratsam. Während bei der primären Varikosis das Stripping der Krampfadern und die Unterbindung krankhaft veränderter Perforansvenen die Therapie der Wahl ist, verhält sich die chirurgische Therapie beim postthrombotischen Syndrom sehr viel komplizierter. Hier sind nämlich die Krampfadern als Umgehungskreislauf des durch die Thrombose geschädigten tiefen Venensystems entstanden (man spricht daher auch von sekundärer Varikosis). Würde man nun die Krampfadern entfernen, fällt dieser Umgehungskreislauf weg und der venöse Blutstrom müsste sich auf das ohnehin geschädigte tiefe Venensystem beschränken. Nennenswerte operative Maßnahmen sind beim postthrombotischen Syndrom daher lediglich die Unterbindung insuffizienter Perforansvenen und das Stripping von Krampfadern nur dann, wenn das Blut in den tiefen Venen ausreichend abfließen kann oder medizinisch: wenn nach einem Verschluß der tiefen Beinvenen durch einen Thrombus eine ausreichende Rekanalisierung der betroffenen Venen stattgefunden hat. Hierzu ist eine sehr genaue Diagnostik erforderlich!

Eine Herausforderung ist die Behandlung des Ulcus cruris, des gefürchteten „offenen Beines“. Auch hier gilt: das Fundament ist die Kompressionstherapie, meist mittels Kurzzugbinden und lokalen Schaumgummipolstern. Anfangs müssen die fachgerecht angelegten Verbände täglich gewechselt werden (s.o.). Die Patienten sollten mit ihren Kompressionsverbänden möglichst viel umherlaufen, damit ein starker Granulationsreiz auf die Wunde ausgelöst wird (Granulation bedeutet Neubildung von Gewebe auf der Wundfläche). Nach 1-2 Wochen kann meist auf einen gepolsterten Dauerverband umgestiegen werden. Nach Abheilung der Wunde muss  eine dauerhafte Kompressionsbehandlung mit Kompressionsstrümpfen erfolgen, in der Regel Stufe II.  



Die Wundbehandlung des Ulcus erfordert spezielle Kenntnisse: abgestorbenes Gewebe muss operativ abgetragen werden, stark nässende Wunden bedürfen spezieller Wundauflagen, um die Feuchtigkeit aufzunehmen, trockene Wunden wiederum müssen mit feuchten Verbänden versorgt werden, entzündliche Wundränder können mit Zinkpaste dünn abgedeckt werden. Gelegentlich sind auch Hauttransplantationen erforderlich.

Ganz wichtig: die chronisch venöse Insuffizienz kann nicht zur Aus- oder Abheilung gebracht werden, sie wird den Betroffenen ein Leben lang begleiten. Rechtzeitige Diagnose und Therapie helfen jedoch, das Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern, das Krankheitsbild erfolgreich zu bessern und Komplikationen wie das Ulcus cruris zu verhindern.

Montag, 20. September 2010

Die chronisch venöse Insuffizienz: Diagnostik

Standardfragen zum Krankheitsverlauf  gelten der Familiengeschichte, der Thrombose-Anamnese, bereits erfolgten Behandlungsmaßnahmen (Kompression, Sklerosierung, Operation) und natürlich den Beschwerden.

Ein erfahrener Untersucher kann eine CVI oft schon auf den ersten Blick diagnostizieren, sofern er ihn auf die Knöchelregion richtet. Hier macht sich die CVI zunächst bemerkbar: Knöchelödeme,  kleine Krämpfäderchen, die kreisförmig um den Fußrand laufen kann, was man als Corona phlebectatica bezeichnet, Braunverfärbung der Haut, Hautwunden (Ulcus cruris) oder aber auch Narben, sofern die Wunden abgeheilt sind und natürlich auch Krampfadern im Verlauf des Beines, was aber nicht zwingend sein muss. Es kann durchaus sein, das man die eigentliche Krampfadererkrankung erst durch weitergehende Untersuchungen entdeckt. Wichtig: eine Beurteilung erfordert ein komplett entkleidetes Bein, also ohne Schuhe oder Strümpfe!


Den Grad der Ödembildung kann man durch Fingerdruck auf die Schienbeinkante, Knöchel und Fußrücken prüfen, was immer an beiden Beinen erfolgen sollte. Wichtig für den Schweregrad ist auch der 24-Stunden-Verlauf der Ödeme: sind die Knöchel morgens nicht geschwollen, schließt das eine Beteiligung des Lymphgefäßsystems aus.

Zur Diagnostik im engeren Sinne gehört die Ultraschalluntersuchung der Beinvenen, nämlich die farbkodierte Duplex-Sonographie. Sie ist nicht schmerzhaft, belastet den Körper nicht mit irgendwelchen Strahlen und zeigt dem geübten Untersucher, in welchen Venenabschnitten die Blutströmung nicht in Ordnung ist. In bestimmten Situationen kann auch eine Phlebographie erforderlich werden. d.h. eine Kontrastmitteluntersuchung der Venen. Meist handelt es sich um Patienten mit Ulcus cruris oder Ulcusnarben.

Farbcodierte Duplex-Sonographie

Sonntag, 19. September 2010

Die chronisch venöse Insuffizienz: Definition, Ursachen, Klinik


Von einer chronisch venösen Insuffizienz (CVI) spricht man dann, wenn die Transportfunktion der Beinvenen für das Blut Richtung Herz nicht mehr einwandfrei funktioniert und zu einer chronischen venöse Volumenüberlastung bzw. Druckerhöhung in den Beinvenen führt, wodurch im Laufe der Zeit charakteristische Hautveränderungen entstehen. Die CVI ist immer Ausdruck einer bereits fortgeschrittenen chronischen Venenerkrankung und bedeutet für den Betroffenen eine oftmals erhebliche Einschränkung der Lebensqualität. Sie verursacht chronische Schmerzen, eine eingeschränkte Mobilität die sowohl die Berufstätigkeit beeinträchtigt als auch  Freizeitaktivitäten, zu sozialer Isolation und Depression führen kann.

Die CVI kann verursacht werden durch:

  • Varikosis (Krampfadern)
  • tiefe Beinvenenthrombosen (TVT)
  • angeborene Störungen im Beinvenensystem

Die Krampfadererkrankung ist der häufigste Auslöser einer CVI, insbesondere dann, wenn sie viele Jahre besteht und keine Behandlung erfolgt. Es kommt zu Störungen in der Mikrozirkulation, zur Erweiterung der Venen, deren Wände für Flüssigkeiten durchlässiger werden (medizinisch Permeabilitätsstörungen). Die in das umgebende Gewebe ausgetretene Flüssigkeit zieht Leukozyten an, wodurch es zu lokalen Entzündungsreaktionen kommen kann, die im Laufe der Zeit das Gewebe samt Haut schädigen. Die Haut wird lederartig derb, fühlt sich rauh und trocken an, was wiederum Juckreiz auslöst. Durch Kratzen entstehen kleine Hautverletzungen, die nur schwer oder nicht mehr abheilen.

Aber auch bei der TVT nehmen die Venenklappen Schaden, so dass der Blutfluss Richtung Herz dauerhaft ins Stocken gehört, sich Umgehungskreisläufe ausbilden und Stauungsprobleme auftreten. Im Gegensatz zur Krampfadererkrankung führt eine TVT wesentlich häufiger und rascher zu einer CVI. Eine sog. postthrombotische CVI bilden besonders ältere Patienten aus, Übergewichtige und Patienten, deren Thrombosebehandlung nicht optimal war. Auch eine zweite oder gar dritte Thrombose im gleichen Bein erhöht zunehmend das CVI-Risiko. 

Die CVI infolge einer tiefen Beinvenenthrombose bezeichnet man auch als postthrombotisches Syndrom und gilt als die häufigste Komplikation venöser Thromboembolien: innerhalb von 1-2 Jahren entwickeln 20 - 40% aller Patienten eine CVI, nach 5-10 Jahren sind es 50 - 100%. Häufig ist ein sog. beschwerdefreies Intervall nach einer TVT, d.h. im 1. Jahr nach überstandener Thrombose sind viele Patienten völlig beschwerdefrei und glauben, sie seien nochmal mit einem blauen Auge davon gekommen bevor dann doch  die ersten Anzeichen einer CVI auftreten.

Zu Beginn einer CVI machen sich zunächst in der Knöchelregionen Veränderungen bemerkbar: kleine Krampfäderchen tauchen auf, die sternförmig um die Knöchelregion herumlaufen (Corona phlebectatica),  ödembedingte Schwellungen, Ekzeme, bräunliche Verfärbungen der Haut, die sich zwar derb anfühlt, aber dennoch sehr empfindlich für kleinere Verletzungen ist. Im fortgeschrittenen Stadium kann sich schließlich aus kleineren Hautverletzungen das gefürchtete „offene Bein“ entwickeln, medizinisch Ulcus cruris. Besteht ein Ulcus cruris unmittelbar in der Nähe des Sprunggelenks, häufig ist es in der Umgebung des Innenknöchels zu finden, kann es zum sog. arthrogenen Stauungssyndrom mit Beweglichkeitseinschränkung des Gelenks kommen, was nach Jahren in einer Versteifung des Gelenks enden kann.


Häufige Beschwerden bei der CVI sind Schwellung, Schwere- und Spannungsgefühl in den Beinen, Schmerzen, nächtliche Wadenkrämpfe, Juckreiz und unruhige Beine. Typischerweise nehmen die Beschwerden bei Wärme, im Laufe des Tages und bei längerem Sitzen und Stehen zu sowie beim Hochlegen der Beine wieder ab.

Donnerstag, 16. September 2010

Krampfadern durch Hormone

Frauen sind häufiger von Krampfadern betroffen als Männer, was auf die Veränderungen im Hormonhaushalt zurückzuführen ist, denen Frauen im Verlaufe ihres Lebens ausgesetzt sind.

Image: morguefile.com
Es ist bekannt, dass Schwangerschaften erheb-
lich zur Ausbildung von Krampfadern beitragen können, insbesondere in den ersten drei Monaten einer Schwangerschaft. Auch die Menopause kann der Krampfaderentstehung nochmals einen Schub geben wie auch die Einnahme von Östrogenen oder Progesteronen zur Schwangerschaftsverhütung („Pille“) oder von Östrogenen zur Hormonersatztherapie während der Wechseljahre. Durch die Einnahme der Hormone haben Frauen einen höheren Hormonspiegel als ursprünglich vorgesehen, wodurch die feinen Muskelzellen der Venenwände ihre Spannung verlieren und die Muskelpumpen in unseren Beinen weniger effektiv arbeiten können.


Während einer Schwangerschaft sind die Venen einem für sie gefährlich hohen Progesteronspiegel im Blut ausgesetzt, zusätzlich erhöht sich das Blutvolumen, das von den Venen bewältigt werden muss. Meist bilden sich die Krampfadern, die während der ersten Schwangerschaft entstanden sind, innerhalb 3 bis 12 Monate nach der Entbindung zurück. Nach weiteren Schwangerschaften klappt das nicht unbedingt mehr so zuverlässig, so dass die Zahl der krankhaft veränderten Venen mit der Zahl der Schwangerschaften zunimmt. Einige Frauen leiden während ihrer Schwangerschaft unter erheblichen hormonbedingten Wasseransammlungen in den Beinen. 



Dienstag, 14. September 2010

Krampfadern und die Macht der Gene - Update!

Venen bestehen unter anderem aus zwei Substanzen: Elastin erlaubt ihnen, sich zu verformen, wenn beispielsweise die Muskelpumpen die Venen zusammendrücken, und Kollagen bringt sie wieder in ihre ursprüngliche Form zurück.

Untersuchungen haben nachgewiesen, dass beide Substanzen bei Krampfader-Patienten in einem nicht ausgewogenen Verhältnis zueinander vorhanden sind und die Arbeit der Muskelpumpen somit nicht den gewünschten Effekt hat. In diesem Zusammenhang wurde interessanterweise ein Gendefekt entdeckt, der erklären würde, warum ganze Familien mit Krampfadern gesegnet sind.

Samstag, 11. September 2010

Warum Venenklappen schlapp machen

Hierzulande weisen 56% aller Frauen und 44% aller Männer bedenkliche Venenveränderungen auf. Am häufigsten entstehen Krampfadern zwischen dem 30. und 70. Lebensjahr, jedoch können auch Teenager schon recht beachtliche Varizen entwickeln.

Warum haben Sie Krampfadern und ihre beste Freundin/ihr bester Freund nicht? So genau kann man diese Frage nicht immer beantworten, denn es gibt viele Gründe, warum die Venenklappen irgendwann ihren Dienst versagen. Unser aufrechter Gang scheint eine gewisse Rolle zu spielen, denn bei uns Zweibeinern ist die Schwerkraft, die das Venenblut aus den Beinen kommend überwinden muss, ungleich höher als bei Vierfüßlern. Auch unsere Venen entwickeln im Laufe der Jahre und Jahrzehnte Verschleißerscheinungen und verlieren an Wandspannung, d.h. sie "leiern aus". Eine sehr wichtige Rolle spielt sicher die mehr oder weniger angeborene Neigung zur Bindegewebsschwäche, die versteckt in unseren Genen liegt und bei vielen Menschen früher oder später zur „Venenschwäche“ führen kann. Die Krampfaderentstehung durch diese Venenschwäche bezeichnet man als primäre Varikose.

Es spielen somit viele Faktoren bei der Entwicklung von Krampfadern eine Rolle, die je nach der Art und Weise, wie wir unser Leben führen, zusammentreffen können.

Das schwache Glied in der Kette: die Venenklappen


Die drei Venensysteme unserer Beine - Leitvenen, Stammvenen und Perforansvenen - arbeiten aufeinander abgestimmt sehr gut zusammen und werden dabei von Herztätigkeit, Muskelpumpen und Venenklappen unterstützt, damit das Blut von unten nach oben und von der Haut bzw. den Stammvenen weg in das tiefe Venensystem und dann weiter zum Herz fließen kann.


Stammvene = oberflächliche Vene, Leitvene = tiefe Vene, Perforansvene = Querverbindung zwischen Stamm- und Leitvene

Das schwächste Glied in dieser Kette sind unsere Venenklappen, die im Laufe der Zeit an Elastizität verlieren und ihre Funktionstüchtigkeit einbüßen können. Sie schließen nicht mehr richtig, so dass nun eine geringere Menge Blut durch die Tätigkeit der Muskelpumpen Richtung Herz fließt und ein Teil des Blutes sogar wieder rückwärts fließen kann. Durch den Verlust der Klappen, den Blutfluss kontrollieren zu können, entstehen an den Klappenrändern beim Blutfluss Turbulenzen, die die Klappen weiter schädigen. Das Venenblut wird nun nicht mehr zielgerichtet nach oben Richtung Herz transportiert, sondern pendelt hin und her. Schließlich überwiegt der Blutfluss in die entgegengesetzte Richtung von oben nach unten Richtung Bein sowie aus den tiefen Venen in die oberflächlichen Stammvenen, die dem Druck des rückwärtsfliessenden Blutes nicht mehr standhalten können und sich ausbeulen: eine Krampfader - Varize genannt - ist entstanden!


Eine intakte Venenklappe verhindert das Zurückfliessen des Blutes, indem sie sich schließt (A). Sind die Klappensegel defekt, fließt infolge des undichten Verschlusses Blut zurück Richtung Fuß (B). Unterhalb der defekten Klappe entstehen durch den Blutrückfluß Turbulenzen, die zu einer Ausweitung der Vene führen: Krampfader! (C)

Im Prinzip reicht bereits eine insuffiziente Venenklappe aus, um eine Krampfadererkrankung auszulösen. Besonders die Klappen der Perforansvenen –das sind die Sprossen unserer Venenleiter– sind sehr zarte Gebilde und daher anfällig, um einen Teufelskreis in Gang zu setzen. Durch die funktionsuntüchtige Klappe fließt das Blut aus der Tiefe in das oberflächliche, unter der Haut befindliche System der Stammvenen. Der Mehranfall an Blut beult die oberflächlichen Venen aus, deren Klappen nicht mehr dicht schließen können, die Blutturbulenzen schädigen die Klappen zusätzlich und so fällt eine Klappe nach der anderen Richtung Fuß diesem Teufelskreis zum Opfer. Es entstehen die von außen sichtbaren Krampfadern.

Über die defekte Klappe der Perforansvene fließt das Blut aus der tiefen Vene zurück in die oberflächliche Vene, die dadurch ausbeult und zur Krampfader wird.

Die Beinvenen und ihre Muskelpumpen

In unseren Beinen befinden sich zahlreiche Muskeln, die sich zusammenziehen und wieder erschlaffen, wenn wir gehen oder uns anderweitig aus eigener Kraft fortbewegen. Durch das Zusammenziehen bzw. Kontrahieren der Muskeln werden die Beinvenen zusammengedrückt und das Venenblut vorwärts gedrückt.

Das Muskelpumpensystem in unseren Beinen ist ein sehr ausgeklügeltes System, das aus drei verschiedenen Pumpsystemen besteht und auch als „peripheres Herz“ bezeichnet wird:

  • die Fußsohlenpumpe wird beim Gehen bzw. Auftreten und Abrollen aktiv
  • die Sprunggelenkspumpe pumpt das Blut beim Auftreten aus Knöchelbereich und Mittelfuß nach oben
  • die Wadenmuskelpumpe pumpt das Venenblut schließlich bis oberhalb des Kniegelenks



Das Fehlen der Muskelpumpe kann dazu führen, das beispielsweise junge Soldaten insbesondere bei großer Hitze und der damit verbundenen Erweiterung der Blutgefäße bei zu langem Strammstehen kollabieren. In derartigen Situationen sollte man ein wenig mit der Wadenmuskulatur arbeiten. Auch bei Bettlägerigkeit oder Ruhigstellung des Beines in einem Gipsverband fehlt die Muskelpumpe und es können Thrombosen entstehen.

Hier noch eine Video-Animation (engl.):

Die Venensysteme unserer Beine


In unseren Beinen befinden sich drei verschiedene Venensysteme: das tiefe innenliegende System, auch Leitvenen genannt, das oberflächliche unter der Haut liegende System, auch Stammvenen genannt und dann noch Querverbindungen zwischen Leit- und Stammvenen, die man als Perforansvenen bezeichnet.

Leitvenen

Diese tiefen Venen verlaufen im Inneren unserer Beine versteckt zwischen den zahlreichen Muskeln und sind von außen nicht erkennbar. Sie müssen Schwerstarbeit leisten, denn 90% des Blutes, das vom Herzen über die Arterien in die Beine gepumpt wird, fließt über die Leitvenen wieder zurück nach oben. Am Unterschenkel haben wir drei Leitvenen, die in der Kniekehle zusammentreffen. Das Blut fließt dann über weitere Leitvenen hoch bis zur Leiste, wo sie in die Beckenvenen übergehen und das Blut dann zur unteren Hohlvene leiten, über die es geradewegs zum Herzen zurückfließt. Auch die Leitvenen sind mit Venenklappen besetzt.

Stammvenen

Als Stammvenen bezeichnet man die oberflächlichen Venen, die sich unmittelbar unter der Haut befinden, sichtbar sein können und lediglich 10% des Blutes aus dem Bein wieder hinauf zum Herzen befördern. Diese Venen bilden unter der Haut reich verzweigte Venenbäume, die das Blut aus den Ästen zu zwei Baumstämmen führen, nämlich der Vena saphena magna, die sich auf der Innenseite des Beins befindet und in der Leiste in eine tiefe Leitvene mündet, und der Vena saphena parva, die relativ mittig über der Wade senkrecht nach oben verläuft und in der Kniekehle Anschluss an die Leitvenen findet.


Vena saphena magna: sie beginnt vor dem Innenknöchel, zieht über die Innenseite des Beines nach oben und mündet in der Leiste in das tiefe Venensystem. Man beachte die zahlreichen Venenäste, die in sie einmünden.


Vena saphena parva: sie beginnt hinter dem Außenknöchel, zieht mittig über der Wade nach oben und mündet in dei Kniekehle in das tiefe Venensystem. Auf dem Weg in die Kniekehle münden viele Venenäste in die Parva.
Da die Stammvenen unter der Haut verlaufen, werden sie beim Abtransport des Blutes nach oben nur wenig von den Muskelpumpen unterstützt. Dieser Nachteil wird wieder wettgemacht durch zahlreiche Venenklappen, deren Anzahl die der Leitvenen bei weitem übertrifft. „Magna“ und „Parva“ weisen alle 2-5 cm eine Klappe auf.

Perforansvenen

Die Perforansvenen sind Querverbindungen zwischen den Leit- und Stammvene. Pro Bein können bis zu 120 Querverbindungen vorkommen und eine wichtige Rolle bei der Krampfaderentstehung spielen, weshalb einige Perforansvenen sogar Eigennamen tragen: Hach, Dodd, May, Boyd, Sherman und Cockett. Auch die Perforansvenen haben Klappen und lenken im Normalfall das Blut von den Stammvenen in die Leitvenen, d.h. von der Haut weg ins tiefe Venensystem.

Über die Perforansvenen fließt das Blut aus den oberflächlichen Stammvenen und ihren Ästen in das tiefe Leitvenensystem, also von der Haut weg in die Tiefe. Voraussetzung: einwandfrei funktionierende Venenklappen!

Dienstag, 7. September 2010

Wie unsere (Bein-)Venen funktionieren

Damit Sie verstehen, wie aus ursprünglich gesunden Beinvenen Krampfadern entstehen, müssen Sie zunächst wissen, wie eine gesunde Vene funktioniert.

Arterien und Venen führen wie Straßen vom Herzen weg und wieder zu ihm zurück. Über dieses Straßennetz werden Sauerstoff, Nährstoffe und all die anderen Dinge, die jede einzelne unserer Körperzelle benötigt, transportiert. Auch die Abfallprodukte, die in unserem Körper anfallen, nutzen dieses Wegenetz. Wie eine Maschine pumpt unser Herz unentwegt sauerstoff- und nährstoffreiches Blut über die Arterien in jedes unserer Organe, wo winzige Gefäße –auch Kapillaren genannt– die Arterien mit den Venen verbinden und den Austausch von Sauerstoff und Nährstoffen gegen Abfallprodukte unseres Stoffwechsels erlauben. Sauerstoffarmes Blut und Abfallprodukte werden über die Venen wieder Richtung Herz transportiert.


Rot = Arterien, Blau = Venen

Während unser Herz, das nichts anderes als ein hohler Muskel ist, das Blut kraftvoll in den Körper pumpt, geht es in den Venen etwas gemächlicher zu. In der näheren Umgebung des Herzens wird das Venenblut durch das Herz und auch durch die Brustkorbbewegungen bei der Atmung angesaugt. Dieser Sogeffekt wird mit zunehmender Entfernung vom Herzen allerdings immer geringer und würde normalerweise alleine kaum ausreichen, das Venenblut aus unseren Beinen entgegen der Schwerkraft nach oben Richtung Herz zu befördern. Damit das Blut in den Beinvenen nicht versackt treten hier zwei Hilfsmechanismen hinzu: Muskelpumpen und Venenklappen.

Hier noch eine Video-Animation (engl.)


Sonntag, 5. September 2010

Krampfadern und die Macht der Gene

Wird die Neigung zu Krampfadern vererbt? Jein….

Viele Krampfader-Betroffene weisen tatsächlich eine genetische bedingte Veranlagung auf, denn fragt man nach, ob ein naher Blutsverwandter - Eltern, Großeltern, Geschwister - ebenfalls unter Krampfadern leidet, wird das von vielen Betroffenen bestätigt.

Einer Studie aus den 1990er Jahren ist zu entnehmen:

  • wenn beide Eltern an Varizen erkrankt sind, tragen die Nachkommen ein 90%iges Risiko, ebenfalls an Varizen zu erkranken
  • ist nur ein Elternteil betroffen, werden 25% der männlichen und 62% der weiblichen Nachkommen erkranken
  • bei 22% der Betroffenen sind keine weiteren nahen Verwandten ebenfalls an Varizen erkrankt

Soweit die Statistik. Für einen genetisch bedingten Defekt liegen allerdings keine wirklich gesicherten Erkenntnisse vor. Letztlich weiß man noch nicht mal, was eigentlich vererbt sein soll. Das unterschiedliche Erscheinungsbild der Krampfader-Erkrankung hinsichtlich Ausprägung, Lokalisation, Schwere der Erkrankung etc. lässt vermuten, dass es kein „Krampfader-Gen“ gibt.

Chromosomen eines Mannes 46, XY

Das Economy-Class-Syndrom

Mitte der 1980er Jahre tauchten in der Fach- wie auch Laienpresse vermehrt Meldungen über thrombose-bedingte Todesfälle während und unmittelbar nach Langstreckenflügen auf. Die Beobachtung, dass während eines Langstreckenfluges Thrombosen auftreten können, war nicht neu. Bereits 1946 war ein kleiner Artikel aufgetaucht über einen Arzt, der auf einem 14 Stunden-Flug von Bosten nach Venezuela eine Thrombose entwickelt hatte. Nur, wer flog damals schon 14 Stunden?

Nach dem spektakulären Tod einer jungen Engländerin im Jahre 2000, die nach einem Langstreckenflug beim Verlassen ihres Flugzeuges in Australien am Gepäckband infolge einer Lungenembolie tot zusammenbrach, war das Medieninteresse groß und eine Horrormeldung jagte die andere:
  • 10% aller 50-70jährigen Flugpassagiere entwickeln einer TVT (=tiefe Venenthrombose)
  • 30 an TVT verstorbene Flugpassagiere am Flughafen Heathrow innerhalb von 3 Jahren
  • 4,3% aller Flugpassagiere zwischen 25 und 65 Jahren entwickeln eine TVT nach 3 Stunden Flugzeit
  • In jedem Jumbo Jet mit 400 Passagieren haben 3-4% eine TVT
  • Bei Flugreisen über 5000 km ist das Risiko einer TVT um das 20ig fache höher als auf Kurzstrecken

Diese Zahlenangaben sollte man sehr kritisch sehen, insbesondere, wenn deren Quellen nicht bekannt sind. In mehreren soliden Untersuchungen, u. a. einer Studie der Weltgesundheitsorganisation WHO, wurden Häufigkeit, Pathophysiologie und Prävention von Reisethrombosen untersucht. Demnach verdoppelt bis vervierfacht sich das Risiko einer TVT nach einem Flug über 4 Stunden. Das absolute Risiko eines thromboembolischen Ereignisses auf einem Langstreckenflug beträgt etwa 1 : 6000 und ist somit deutlich geringer als in den Medien hochgespielt.

Ein schwacher Trost: Business- und First Class-Passagiere bleiben nicht verschont, 15% aller TVTs finden sich auf den teureren Plätzen.

Samstag, 4. September 2010

Thromboserisiko bei Flugreisen: Risikogruppen

Das Risiko, während einer Flugreise eine Phlebothrombose zu entwickeln, ist individuell unterschiedlich. Grundsätzlich kann man drei Risikogruppen unterscheiden:

Niedriges Risiko:
  • mindestens 4-stündige Flugreise in überwiegend sitzender Position unabhängig (!) von Alter und gesundheitlichem Zustand


Mittleres Risiko: zusätzlich zur 4-stündigen Flugreise …
  • Schwangerschaft oder kurz zuvor Entbindung
  • Alter über 40 Jahre
  • Herzerkrankung
  • Gerinnungsstörungen bzw. bereits in der Familie aufgetretene TVT
  • Varikosis
  • „Pille“ oder Hormonersatztherapie in den Wechseljahren
  • Übergewicht


Hohes Risiko: zusätzlich zu einer 4-stündigen Flugreise …
  • bereits früher erlittene TVT
  • bestehende bösartige oder sonstige schwere Erkrankung
  • „Gipsbein“
  • kürzlich erfolgte Operation oder Bettlägerigkeit aus sonstigem Grund