Krampfadern kann man konservativ und operativ behandeln. Konservativ bedeutet konsequente Kompressionsbehandlung, was zugegebermaßen eine eiserne Disziplin voraussetzt und die Krampfadern natürlich nicht zum Verschwinden bringen. Es mag durchaus Patienten gebe, die damit gut zurecht kommen und zufrieden sind. Die meisten Patienten möchten jedoch ihre Krampfadern definitiv loswerden und unterziehen sich Operationen, Verödungsbehandlungen oder sonstigen Maßnahmen. Häufig taucht in diesem Zusammenhang die Frage auf, ob derartige Maßnahmen das Krampfader-Problem dauerhaft lösen können.
Die Krampfader-Neigung bleibt lebenslang bestehen
Die Veranlagung zur Krampfader-Bildung begleitet die Betroffenen ein Leben lang. So ist zu erklären, das nach erfolgreicher Operation oder Verödung Jahre später erneut Krampfadern auftreten, denn Venen, die zum Zeitpunkt der Verödung oder Operation vollkommen intakt sind, können bedingt durch Bindegewebsschwäche und individuelle Risikofaktoren zu einem späteren Zeitpunkt das Krampfaderproblem wieder akut werden lassen. Es sind daher regelmäßige Kontrolluntersuchungen der Beinvenen erforderlich, wie z. B. eine jährliche Doppler/Duplex-Sonographie und ein venen-gesundes Verhalten.
Behandlungsverfahren im Vergleich
Für die konservative Therapie ist belegt, dass bei konsequenter Durchführung der Kompressionsbehandlung mit Strümpfen oder Strumpfhosen die subjektiven Beschwerden gelindert und natürlich auch die gefürchteten Komplikationen der Varikosis wie Ödeme, Phlebitiden, Hautschäden und das Ulcus cruris weitestgehend vermieden werden können.
Grundsätzlich können Varizen verödet werden, mit welcher Methode auch immer. Die Domäne der Sklerosierungstherapie ist die Beseitigung von Besenreisern, retikulären Varizen und auch Astvarizen. Es können zwar auch Stammvarizen verödet werden, wobei sich allerdings hinsichtlich der Langzeitergebnisse (10 Jahre) eine Überlegenheit der operativen Therapie (Stripping) gezeigt hat.
Was die endoluminalen Katheterverfahren angeht - Radiowellentherapie und Laserbehandlung – so zeigen diese zwar gute und dem operativen Verfahren vergleichbare Ergebnisse in den ersten 24 Monaten. Langzeitergebnisse liegen jedoch nicht vor.
Nach derzeitiger Expertenmeinung wird somit für die Behandlung der Stammvarikosis die operative Therapie (Stripping) als Methode der Wahl angesehen: sie schneidet im Vergleich zur Sklerosierung besser ab, weist die besseren Langzeitergebnissen auf und führt in aller Regel zu einer signifikanten Verbesserung der Lebensqualität.