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Mittwoch, 29. Juni 2011

Selten durchgeführte Behandlungsverfahren bei der Krampfader-Erkrankung

Die folgenden Verfahren zur Behandlung von Krampfadern sind nicht für jeden Krampfader-Patienten geeignet und überwiegend fehlen solide Langzeitergebnisse, die die Qualität der jeweiligen Methode belegen können. Es handelt sich meist um kostspielige Eingriffe, bei denen teures Einmalmaterial verwendet wird, dass der Operateur nicht mit der gesetzlichen Krankenkasse abrechnen kann und dem Patienten in Rechnung gestellt wird. Auch als Privatpatient sollte man sich nicht darauf verlassen, dass alle Kosten problemlos von der Versicherung übernommen werden. Auch wenn diese Methoden teilweise minimal-invasiv sind, ambulant und in örtlicher Betäubung durchgeführt werden können, chic und modern sind, gilt die Faustregel: besteht keine Indikation zu einer herkömmlichen Krampfaderoperation, so sind auch die folgenden Verfahren nicht indiziert!

Kryotherapie 
Nach Freilegung der V. saphena magna in der Leiste wird eine dünne Kältesonde in die Vene eingeführt. Nach kurzem Festfrieren der Vene kann diese über den Hautschnitt in der Leiste komplett herausgezogen werden. Vorteil: nur ein Hautschnitt, gutes kosmetisches Ergebnis, man ist schnell wieder fit und hat geringe postoperative Beschwerden. Nachteil: die zu entfernende Krampfader muss möglichst gradlinig sein. Eine stark geschlängelte Vene ist für die Kryotherapie ungeeignet wie auch Patienten mit problematischen Hautverhältnissen und abgelaufenen Venenentzündungen. Letztlich dürften nur ca. 15% der Varizenträger für ein Kryoverfahren in Frage kommen.

Radiowellentherapie (VNUS Closure) 
Über einen kleinen Hautschnitt am Unterschenkel wird ein Katheter in die zu behandelnde Stammvarize vorgeführt. Mittels eine Hochfrequenzgerätes wird die Katheterspitze auf  120 Grad Celsius erhitzt und der Katheter langsam wieder zurückgezogen. Zurück bleibt eine thermisch geschädigte Varize, die mit der Zeit schrumpft und vernarbt. Vorteil: kein Leistenschnitt, man ist schnell wieder auf den Beinen. Nachteil: stark geschlängelte Varizen und auch Astvarizen können mit dem Katheter nicht passiert werden. Es muss dann doch wieder operativ vorgegangen werden, z.B. mit einer Mini-Phlebektomien. Es kann zu Verbrennungen der Haut samt ihrer Hautnerven kommen, Venenentzündungen, die dem Schrumpfen und Vernarben vorausgehen, sind häufig. Der Katheter kann beim Zurückziehen hängenbleiben. Wundinfektionen und Thrombosen, die bei den klassischen Operationsmethoden vorkommen können, sind auch bei dieser Methode nicht ausgeschlossen. Die Kosten für eine Radiowellentherapie liegen bei ca. 2000.- Euro!

Lasertherapie
Bei der endovenösen Lasertherapie wird ähnlich wie bei der vorgenannten Methode ein Laserkatheter in die Stammvarize eingeführt. Beim Zurückziehen führt die auf bis zu 700 Grad Celsius erhitze Sondenspitze ebenfalls zu einer Schrumpfung der Vene, welche schließlich verklebt und als Narbenstrang zurückbleibt. Vor- und Nachteile entsprechen dem vorgenannten Verfahren. Nicht zu verwechseln ist dieses Verfahren mit der transkutanen Laserbehandlung von Besenreisern und retikulären Varizen, bei dem die Laserenergie von außen auf die genannten Venen einwirkt. Doch auch hier sprechen die Erfolgsraten, Nebenwirkungen und die hohen Kosten nach dem derzeitigen Stand noch eher für die herkömmliche Sklerosierungstherapie. Die Kosten für die endovenöse Lasertherapie können ebenfalls 2000,- Euro und mehr betragen!

Power-Phlebektomie 
Diese Methode wird von einigen wenigen Ärzten zur Entfernung von Krampfaderknäueln empfohlen, die bei fortgeschrittener Astvarikosis häufig entstehen. Zunächst wird eine ausgedehnte örtliche Betäubung durchgeführt, bei der bis zu 1 Liter Infusionslösung versetzt mit einem örtlichen Betäubungsmittel unter der Haut verteilt wird. Sie haben so was vielleicht schon mal im Fernsehen gesehen, wenn jemand sich vor laufender Kamera Fett absaugen lässt. Über wenige kleine Hautschnitte wird dann ein stabförmiges Instrument unter der Haut an das jeweilige Krampfaderknäuel herangeführt. Eine eingebaute Lichtquelle in dem Instrument erlaubt es, die Knäuel gut zu erkennen. Die Venenknäuel werden dann regelrecht weggefräst und abgesaugt. Vorteil: nicht bekannt! Nachteil: unter Umständen erhebliche Blutergüsse, in der Hand eines ungeübten Operateurs können Dellen im Fettgewebe entstehen. Sollte gleichzeitig eine Stammvarikosis vorliegen, was bei den meisten Patienten der Fall sein dürfte, so muss diese mit einem anderen Verfahren, meist mit der herkömmlichen Stripping-Operation,  in gleicher Sitzung angegangen werden. Das Fräsinstrument ist ein Einmalinstrument und kostet ca. 250,- Euro.

Video zm VNUS Closure-Verfahren:



Video zur Lasertherapie: